Computertomografisch gesteuerte Injektionen
Mithilfe des Computertomographen ist es uns möglich, feine Injektionsnadeln millimetergenau zu platzieren. Auf diese Weise können schmerzlindernde Medikamente direkt in den Ursprungsort der Schmerzen injiziert werden.
Anwendungsgebiete- Wirbelsäulenerkrankungen
- Erkrankungen der Wirbelgelenke (Facetteninfiltration)
- Erkrankungen der Nervenwurzeln durch einen Bandscheibenvorfall oder knöchernen Engpass (Perineuralinfiltration)
Die Wirbelgelenke (Facettengelenke), insbesondere der Lendenwirbelsäule, können durch Überbelastung, Blockade oder Verschleiß (Arthrose) Schmerzen verursachen. Symptome sind entweder der sogenannte akute Hexenschuss oder chronische, tief sitzende Rückenschmerzen, die vor allem bei Belastung auftreten, z. B. Bücken oder Stehen in vornüber gebeugter Haltung. Der Schmerz kann in die Beine oder Leiste ausstrahlen, entspricht aber nicht dem Ausbreitungsgebiet einer Nervenwurzel (pseudoradikulär). Wenn die üblichen Therapien wie Physiotherapie und Medikamente) keinen durchgreifenden Erfolg bringen, kann die zielgenaue Injektion von vorwiegend lokal und konzentriert wirkenden Medikamenten wie Cortison (Dexamethason-Palmitat) oder lokalen Betäubungsmitteln (Bupivacain) häufig die Beschwerden deutlich lindern. Der Eingriff selbst ist nahezu schmerzfrei, die Behandlung wird zunächst bis zu sechsmal im Wochenabstand durchgeführt.
Erkrankungen der Nervenwurzeln (Perineuralinfiltration)Das Verfahren wird ebenfalls bei Erkrankungen der Nervenwurzeln an der Wirbelsäule beim Bandscheibenvorfall und knöchernen Engpässen der Nervenwurzelkanäle eingesetzt. Bei diesen beiden Krankheitsformen wird ein Nerv gequetscht und schwillt dadurch an, sodass in der Folge Schmerzen, Taubheitsgefühl oder sogar Lähmungen der von diesem Nerv versorgten Muskelgruppen eintreten können. Auch in diesen Fällen wird eine dünne Kanüle an den entsprechenden Nerven vorgeführt und dann ein vorwiegend lokal wirkende Medikamente gespritzt. Der Vorgang wird mehrmals im Wochenabstand wiederholt, bis die üblichen Schmerzmedikamente wieder ausreichen. Häufig kann hierdurch eine Operation vermieden werden.
NebenwirkungenUnerwünschte Wirkungen und Komplikationen sind ausgesprochen selten. Schwere Komplikationen mit bleibenden Schäden sind trotz jahrelanger Praxis mit circa 2.000 Behandlungen im Jahr hier im Hause noch nie eingetreten. Durch das eingesetzte Anästhetikum kann es bei der Perineuralinfiltration zu einer vorübergehenden Betäubung eines muskelversorgenden Nerven und daher zu einer etwa 2 Stunden anhaltenden Lähmung des entsprechenden Muskels kommen; daher sollten Patienten für diesen Eingriff in Begleitung erscheinen. Durch das injizierte Cortisonpräparat kann bei Diabetikern der Blutzucker ansteigen, auch wenn die Cortisondosis mit 5 mg sehr gering ist. Konsultieren Sie dazu bitte Ihren Hausarzt. Nervenschäden, theoretisch auch Rückenmarksschäden, und Infektionen in tiefen Regionen können grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, sind aber Raritäten.
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